Dienstag, 17. Oktober 2017

Weltenbau


Dein Setting kennst Du bereits. Mit dem Entwurf von Romanwelten kann man Jahre verbringen – aber welche Aspekte machen die Welt in Deiner Geschichte aus und besonders?



Gut, dass ich mir hier schon einige Gedanken gemacht habe und gerade nochmal telefonisch dran gefeilt habe. Danke, liebste Pia! Inputten funktioniert mit dir einfach am besten!

Also, die Welt. An sich ist die Welt ziemlich zerstört. Nach dem letzten, großen Krieg (vermutlich nuklear mit allem was so dran hängt) hat sich aus den letzten Bollwerken aus Hochtechnologie die erste Systemstadt erhoben. Die Stadt ist eine Planstadt, alles ist perfekt durchdacht und hat seinen Platz. Die Städte sind von einem Energiefeld umgeben, in dem das Klima reguliert werden kann. Die Temperatur ist perfekt für das Wachstum der landwirtschaftlichen Flächen angepasst, der Regen wird nachts automatisch an und abgeschaltet und zudem mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln angereichert, sodass viel Arbeit auf den Feldern gespart wird.
Allerdings hält die Erde den Chemikalien nicht ewig stand und durch die vorherige Verseuchung des Bodens gibt es nur einen begrenzten Zeitraum, bis er so ausgelaugt ist, dass er nicht mehr zum Anbauen verwendet werden kann.
In einem Zyklus von X Jahren werden die Städte verlassen und den rauen Wetterbedingungen dem Verfall überlassen.
Sobald die Systembewohner in eine neue Stadt ziehen, beginnt schon der Bau der nächsten neuen Stadt. Zunächst wird das Tunnel und Zugsystem erweitert, dann der Bereich der Stadt eingegrenzt und mit dem Energiefeld bestückt. Sobald das Wetter reguliert werden kann, werden die landwirtschaftlichen Flächen angebaut und die Erholungsparks angelegt - alle Dinge, die Zeit zum Wachsen benötigen werden zuerst in der neuen Stadt angesiedelt. Nach und nach werden die Straßen, die Gebäude, die Werkstätten etc. fertig gestellt. Überholte Technologie wird ersetzt und verbessert, bewährtes wieder hergestellt.
Wenn die neue Stadt fertig gestellt ist, kommt der große Umzug. Die Bewohner werden nach einer Art Evakuierungsplan umgesiedelt und in das neue Stadtsystem eingefügt. Hier bekommen die Menschen wieder ihre „alte“ Behausung zugeteilt, es sei denn, es ist sowieso eine Umstellung nötig. Das Leben geht nahtlos weiter.
Das Bevölkerungswachstum ist streng reglementiert (daher auch die Beantragung zum Gründen einer Familie etc.) und auch der Besitz eines Menschen darf ein festgelegtes Ausmaß nicht überschreiten. Die Menschen leben generell sehr minimalistisch. So gut wie alle Medien sind digital, die Kleidungsmenge ist festgelegt und es gibt überall Begrenzungen. Kunstwerke der letzten „Stadtperiode“ werden digitalisiert und zurückgelassen, wie alles andere auch.
In den Stadtruinen bleiben alle abgenutzten, zerstörten oder überflüssigen Dinge zurück.
Durch das fehlende Energiefeld und die abgeschaltete Stromversorgung dauert der Verfall der alten Städte nur wenige Jahre. Wirbelstürme, Schnee, heftigster Regen, Dürre und so weiter tragen dazu bei.
Für die Outsider sind die Ruinen dennoch interessant. In dem Müll der Insider finden sie Verwertbares und können ihre Lebensumstände verbessern. Solange der Verfall noch nicht zu weit fortgeschritten ist, leben die Outsider auch in den alten Städten. Irgendwann wird das Risiko einstürzender Bauten jedoch einfach zu hoch und die Gebäude bieten nicht mehr genügend Schutz vor der Witterung und die Outsider suchen wieder die Nähe einer Systemstadt. Im Tunnelsystem gibt es die Möglichkeit für sie unterzukommen. Stillgelegte Tunnel, zerstörte Züge, die ausgemustert wurden und Teile der Kanalisation eigenen sich bestens als Unterschlupfe. Dennoch gibt es hier unterschiedliche „Stämme“, die miteinander konkurrieren, jedoch auch befreundete Gruppen, mit denen zusammengearbeitet wird wenn nötig. Gewisse Dinge können die Outsider nicht selbst herstellen und sind auf den „Müll“ aus den Ruinen angewiesen. Wieder andere Dinge, brauchen sie aus den aktiven Systemstädten.
Durch unterirdische Pipelines wird Treibstoff transportiert, den die Insider brauchen um ihre Fahrzeuge zur Erkundung zu versorgen.
Auch hier gibt es wieder ausgemusterte Modelle, die die Outsider reparieren und für sich nutzen können. Damit sie sie nutzen können, zapfen sie die Pipelines an und stehlen einen kleinen Teil des Treibstoffes des Systems.
Auch Medikamente und Impfstoffe können die Outsider nicht selbst herstellen und suchen immer nach Möglichkeiten an diese heranzukommen. Dies ist fast nur beim Transport möglich, da für das Betreten der medizinischen Lagereinrichtungen ein Chipschlüssel notwendig ist, den nur eine begrenzte Anzahl der Insider besitzen.
Durch den ständigen Bau-Zyklus sind die Menschen immer beschäftigt. Die Forschung und Entwicklung der Technologie wird immer vorangetrieben, denn man möchte in der nächsten Stadt ja wieder etwas verbessern, um irgendwann die perfekte Stadt zu erschaffen. Immer gibt es ein Ziel, ein Vorhaben und eine Zukunft. Niemals Stillstand.
Wie sieht die Stadtgrenze aus?

Ich stelle mir vor, dass die Wohnbereiche ganz innen in der Stadt sind und die landwirtschaftlichen Flächen ganz außen - die Städte sind rund (?). Um den inneren Menschen den möglichen Blick auf die zerstörte Außenwelt zu ersparen (oder zu verwehren) sollte es eine Art Sichtschutz geben (Potential dieses Sichtschutz zu überwinden, einen ersten Blick nach außen zu riskieren). Der Sichtschutz könnte eine Art holografische Landschaft sein, die die Realität des Eingesperrtseins, des goldenen Käfigs verbirgt. Vielleicht sind einfach steile Berge zu sehen, die die Illusion erzeugen, man würde sich in einem Talkessel befinden. Das Energiefeld an sich muss nach außen nicht weiter beschützt werden, da ein direkter Kontakt sofort tödlich ist. (es fließt sowas wie Strom - warscheinlich eine weiterentwickelte Form - Hochleistungsstrom quasi) Von innen sollte es natürlich außer der Holografie noch Vorrichtungen geben, die die Menschen davon abhalten „versehentlich“ in das Energiefeld hineinzurennen. (Wahrscheinlich wird das dennoch die beliebteste Art sein Suizid zu begehen - innen sowieso außen) 

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